Rückmeldebogen sind eine Form des Kommentars, die der Lehrer im Idealfall zusammen mit seiner Lerngruppe oder aber für seine Lerngruppe entwickelt. Sie sind immer bezogen auf ein bestimmtes Projekt, eine einzelne Epoche oder einen Fachunterricht. In ihren Aussagen werden Rückmeldebogen durch die Inhalte und Lernziele des Unterrichts und die besonderen Bedingungen der Lerngruppe bestimmt (Alter, Gruppengröße etc.).

Rückmeldebogen können die Bewertung einer Leistung enthalten, haben aber als eigentliches Ziel die möglichst genaue und differenzierte Beschreibung der mündlichen und schriftlichen, selbstständigen und reproduktiven Leistungen der einzelnen Schüler. Die Formen dieser Beschreibungen fallen bedingt durch die Lerngruppe und die Lehrerpersönlichkeit sehr unterschiedlich aus. Rückmeldungen in Form von Tabellen zum Ankreuzen können ebenso sinnvoll und erwünscht sein wie frei formulierte Kommentare.

Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass die Kriterien für alle Schüler gleich und nachvollziehbar sind. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, eine Festlegung der in die Rückmeldung einfließenden Punkte mit den Schülern gemeinsam vorzunehmen. Dieser Teil des Rückmeldebogens dient der Feststellung eines Lernzuwachses und einer Wissenserweiterung, ist also hauptsächlich auf Fachkompetenzen bezogen.

Ebenso sinnvoll ist es aber auch, auf andere Kompetenzbereiche zu blicken, nie automatisch und standardisiert, sondern immer abhängig von der Unterrichtssituation und dem Thema. Hier beschreibt der Lehrer seine Wahrnehmung von z. B. dem Verhalten bei Gruppenarbeiten, der Bereitschaft, Zusatzaufgaben zu übernehmen, Pünktlichkeit, Fleiß, Leistungsbereitschaft.

Ein sehr differenziertes Bild ergibt sich, wenn der Lehrer zuerst die Schüler bittet, ihre eigenen Eindrücke zu vorher festgelegten Fragen zu formulieren. Anschließend stellt er seine persönlichen Wahrnehmungen daneben. Bei auffallenden Abweichungen sollte sich automatisch ein Gespräch ergeben. Rückmeldebogen schaffen somit Klarheit und Eindeutigkeit für Lehrer und Schüler. Idealerweise werden sie im Lernbegleiter abgeheftet und können so über die Oberstufenzeit hinweg eine Entwicklung in allen Kompetenzbereichen aufzeigen und nachvollziehbar dokumentieren.

Eva Cattes-Meister